Immobilien Zeitung
13. August 2015
INDUSTRIA STARTET OFFENEN WOHNFONDS FÜR KLEINANLEGER
Neustarts von offenen Publikumsfonds für Kleinanleger sind rar geworden seit der großen Krise des Produkts. Jetzt versucht es Industria Wohnen mit einem auf deutsche Wohnimmobilien spezialisierten Produkt und sorgt sich nicht vor zu wenig, sondern vor zu viel Interesse. Deswegen läuft der Vertrieb zunächst mit angezogener Handbremse.
Mit offenen Wohnimmobilienfonds kennt sich Industria Wohnen ebenso aus wie mit den Bedürfnissen von privaten Wohnungsanlegern. Mit fünf offenen Fonds für institutionelle Anleger hat das Unternehmen 1 Mrd. Euro investiert, 800 Mio. Euro davon in den vergangenen vier Jahren. Zudem verkauft Industria jährlich Eigentumswohnungen für 50 Mio. bis 60 Mio. Euro an Kapitalanleger. Da lag die Idee nahe, beides zu verbinden.
Negative Auswirkungen der vergangenen Krise der offenen Fonds auf die Kauflaune sieht der Industria-Geschäftsführer Klaus Niewöhner-Pape nicht. „Mögliche Vorurteile gegenüber offenen Fonds werden überlagert vom Interesse, in Wohnimmobilien zu investieren“, berichtet er von Gesprächen mit Kunden. Industria fürchtet im Gegenteil, dass der Andrang zu groß werden und überschüssige Liquidität die Rendite verhageln könnte.
Entsprechend will es Industria mit dem zusammen mit Intreal als Kapitalverwaltungsgesellschaft aufgelegten Fokus Wohnen Deutschland behutsam angehen und dieses Jahr 30 Mio. bis 40 Mio. Euro Eigenkapital einsammeln. In den kommenden Jahren liege das Ziel bei 50 Mio. Euro pro Jahr, sagt Niewöhner-Pape, der in einigen Jahren aber auch ein Gesamtvolumen von 500 Mio. Euro für möglich hält. Zudem will Industria mittels Cash-Calls und Cash-Stops nur Geld für konkrete Immobilienkäufe einsammeln. Auch soll der Vertrieb zunächst nur über die Mutter Degussa Bank laufen – ebenfalls zur Liquiditätssteuerung, wie Niewöhner-Pape erklärt. Erst in einem zweiten Schritt sei angedacht, ab etwa Anfang nächsten Jahres den Fonds für andere Vertriebe zu öffnen. Dass die Sorge um zu viel Liquidität nicht unberechtigt ist, zeigt nicht nur, dass bereits am ersten Vertriebstag, dem 3. August, 4 Mio. Euro eingesammelt wurden, sondern auch die Lage beim Wertgrund Wohnselect D. Der bisher einzige offene Wohnungsfonds für Kleinanleger (Anlagevolumen: rund 250 Mio. Euro) nimmt seit Ende März kein frisches Anlegergeld mehr an. Bis Anfang kommenden Jahres soll der Cash-Stop noch dauern.
Beim Fokus Wohnen sind für dieses Jahr bereits ausreichend Objekte in der Pipeline. Für 11 Mio. Euro hat der Fonds drei Immobilien mit rund 100 Wohnungen in Berlin, Frankfurt-Sachsenhausen und bei Rüsselsheim gekauft. Zudem sind rund 300 Wohnungen im Rhein-Main-Gebiet für 30 Mio. Euro gesichert, für die jetzt Geld eingesammelt wird. Weitere Objekte sucht Niewöhner-Pape neben Berlin und dem Rhein-Main-Gebiet in Gegenden mit Wanderungsgewinnen wie Hamburg, den Regionen Köln/Bonn/Düsseldorf oder Mannheim/Heidelberg.
München dagegen sei in der Regel zu teuer, ebenso Objekte aus dem klassischen Segment für Eigentumswohnungen, betont er. In Stadtteilen wie Frankfurt-Sachsenhausen oder gut mit der S-Bahn angebundenen Umlandgemeinden seien dagegen noch Ankaufsfaktoren für gut vermietete Objekte von 15 bis 18 möglich. Zudem sind als Beimischung zur Optimierung der Rendite Investitionen angedacht, „die für ein lebenswertes Wohnumfeld wichtig sind“, wie Senioren- und Sozialimmobilien, Kindertagesstätten oder Ärztehäuser.
Als Ausschüttungsrendite peilt Industria 3% an. „Wir glauben, dass wir das auch im aktuellen Marktumfeld erreichen können“, betont Niewöhner-Pape. Dass es nicht die mehr als 4% wie bei den Fonds für Institutionelle werden, liege an den regulatorischen Anforderungen wie dem Liquiditätspuffer von 5% und der maximalen Fremdkapitalquote von 30% statt 50%.
Mit dem Fokus Wohnen kommt der dritte offene Fonds fürs breite Publikum nach neuem Recht, die anderen beiden sind allerdings auf Gewerbeimmobilien spezialisiert. Während der im Herbst 2013 aufgelegte Leading Cities von KanAm mit Investments von knapp 35 Mio. Euro ein Nischenprodukt ist, sammelt der grundbesitz Fokus Deutschland der Deutsche Asset & Wealth Management fleißig Liquidität ein. Investiert wurden die ersten 84 Mio. Euro allerdings erst vor kurzem.
Quelle: http://www.immobilien-zeitung.de/132644/industria-startet-offenen-wohnfonds-fuer-kleinanleger
INDUSTRIA WOHNEN LEGT OFFENEN IMMOBILIEN-PUBLIKUMSFONDS AUF
Frankfurt am Main, 13. August 2015 – INDUSTRIA Wohnen, Spezialist für Investitionen in deutsche Wohnimmobilien, hat einen offenen Immobilien-Publikumsfonds initiiert: FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND investiert in Wohnimmobilien in wirtschaftsstarken Ballungsräumen Deutschlands. Neben reinen Wohngebäuden soll das Portfolio mit Wohn- und Geschäftshäusern, Senioren- und Sozialimmobilien sowie Ärztehäusern und Kindergärten ergänzt werden. Mögliche Akquisitionsobjekte können sowohl Bestands- als auch Neubauten sein. Die angestrebte Rendite beträgt drei Prozent pro Jahr.
FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND ist der erste offene Immobilien-Publikumsfonds von INDUSTRIA Wohnen. Anteile am FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND können von Privatanlegern und kleineren institutionellen Anlegern wie Stiftungen erworben werden, wobei der Anlagehorizont bei mindestens fünf Jahren liegen sollte. Das Zielvolumen der ersten Platzierungstranche liegt bei zehn Millionen Euro, der Vertrieb dieser Anteile erfolgt exklusiv über die Degussa Bank AG, der Muttergesellschaft von INDUSTRIA Wohnen.
„Mit dem FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND erweitern wir unsere Angebotspalette für Privatanleger. Ihnen bieten wir nun neben der Direktanlage in einzelne Wohnungen einen bewährten Weg, sich an einem diversifizierten Portfolio zu beteiligen“, sagt Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer von INDUSTRIA Wohnen. „Beim Vertrieb der Anteile gehen wir bewusst in Schritten vor und stellen so sicher, dass die dem Fonds zur Verfügung stehenden Mittel stets zeitnah in Immobilien investiert werden.“
Der FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND wird über die Service-KVG IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH aufgelegt und administriert.